Kunstwerk des Monats

Mit dieser neu ins Leben gerufenen Reihe „Kunstwerk des Monats“ möchte das LFG zeigen, was unsere SchülerInnen künstlerisch können. Das Konzept dieser Reihe sieht vor, dass jeden Monat ein Kunstkollege ein Werk auswählt, das besonders bemerkenswert ist. Es wird hier an dieser Stelle geziegt und mit einem Begleittext vorgestellt. So hoffen wir, dass die tollen Werke, die hier Woche für Woche entstehen, über das 3. Obergeschoss (Kunsttrakt) unsere Schule hinaus sichtbar werden und bei Schülern, Kollegen und Eltern eine positive Resonanz erzeugen.

Das Kunstwerk des Monats Dezember ist ein Bild. In zwei fünften Klassen haben wir die Reihe „Masken auf!“ erarbeitet. Für unsere Schule gehören Masken inzwischen zum Alltag, warum sie also nicht das künstlerische Gestalten mit einbeziehen? In Klasse fünf ist es zudem üblich, sich selbst vorzustellen – uns gibt es derzeit eben mit Maske.

Man muss sich vor Augen halten, dass unsere Fünftklässler, die im September neu an die Schule gekommen sind, schon sehr bald den Schulalltag mit den neuen Klassenkameraden mit Maske im Unterricht bestreiten mussten und müssen. Da stellt sich durchaus nicht nur aus Schülerperspektive die Frage, wie denn der eine oder andere überhaupt aussieht. Schon vergessen? Da hilft ein Blick hinter die Maske. Oft sind die lästigen Dinger auch noch hellblau oder schwarz – stinklangweilig! Wir haben unsere eigenen Entwürfe gemalt, jeder nach seinem Geschmack.

Am Anfang der Einheit stand das Deutschbuch mit einem Lineal. Wozu das im Kunstunterricht? Das Deutschbuch ist ziemlich genau so groß, wie unsere Köpfe hoch sind. Wir verwenden es zum Maß nehmen, denn die Frage, wo im Kopf denn die Augen sitzen, ruft zu unterschiedliche Ergebnisse hervor: Da muss gemessen werden!

Mithilfe des Lineals als Messlatte kommen wir zu dem Ergebnis – für viele erstaunlich – dass die Augen in der Mitte des Kopfes sitzen. Dann schnell noch ein Foto ohne Maske geschossen und es kann losgehen. Ohne Corona wären Spiegel unser Hilfsmittel, aber mit Hilfe der Fotos geht es auch.

Schnell sind Portraits mit erstaunlicher Ähnlichkeit gezeichnet, da kommt die nächste Hürde. Zwar haben moderne Farbkästen meist Hautfarbe im Untergeschoss, aber niemand in der Klasse hat das, was wir spontan als „Schweinchenrosa“ bezeichnen, als Hautfarbe. Also mischen wir selbst 30 einzelne Hauttöne zurecht.

Getestet werden sie mitunter direkt auf der Haut und nach einigen Beigaben von Ockergelb oder Deckweiß für passend befunden. Los get es – konzentriert und mit Hingabe malen sich die SchülerInnen nun selbst.

Im nächsten Schritt werden die Masken angelegt. Auf einem breiten Papierstreifen, der später an einer Seite angeklebt wird, damit man ihn aufklappen kann, entstehen die prächtigsten Muster. Jetzt kommt die zweite Herausforderung dieser Arbeit: Die überstehenden Stellen mit Hautfarbe auszumalen, sodass der Streifen später vollkommen zu seinem Hintergrund passt. Das kostet Nerven, denn den Hautton ein zweites Mal zu mischen und genau zu treffen – kein Kinderspiel.

Herausgekommen sind farbenfrohe, schöne Portraits mit Maske auf. Aber auch zum Aufklappen – Blick hinter die Maske erwünscht!

M. Hartmann